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6 Einführung

Published onJul 01, 2018
6 Einführung
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6 Einführung


Rafael Pérez-Escamilla

Im folgenden Abschnitt erläutern Donna Geddes und Foteini Kakulas (siehe Kapitel 7) die günstigen bioaktiven Eigenschaften der Muttermilch. Diese sorgen dafür, dass der Säugling optimal mit Nährstoffen versorgt, vor zahlreichen ansteckenden und nicht ansteckenden Krankheiten geschützt und in seiner Entwicklung gefördert wird. Diese Eigenschaften rechtfertigen in vollem Umfang die Auffassung, dass Muttermilch einer personalisierten Säuglingsmedizin entspricht, und unterstreichen darüber hinaus, dass Stillen für die Frau mit einem beträchtlichen gesundheitlichen Nutzen verbunden ist, u. a. einem niedrigeren Risiko für Eierstock- und Brustkrebs, Diabetes und Herzerkrankungen.

In Kapitel 8 erörtert Jennifer Hahn-Holbrook, wie sich die Muttermilch auf die psychologische Funktion bei Frauen auswirkt und identifiziert psychosoziale Barrieren für das Stillen, die durch Stillförderprogramme angegangen werden müssen.

Diese Erkenntnisse werden von Amy Brown und Maureen Minchin in ihren jeweiligen Kapiteln über die sozialen Aspekte des Stillens (siehe Kapitel 9) und die Geschichte des Stillens (siehe Kapitel 14) uneingeschränkt untermauert.

Amy Brown gelangt zu dem Schluss, dass stillende Mütter über weniger Stress im Alltag und weniger negative Auswirkungen auf ihr Leben berichten als Mütter, die ihre Kinder mit Säuglingsmilchnahrung füttern, und dass der Zusammenhang zwischen Stillen und Depression bei der Mutter offenbar komplex und wechselseitig ist.

In Kapitel 10 fasst Ashley Fox die 3 Hauptkonzepte zusammen, welche die Grundlage für die Entwicklung von Strategien zur Stillförderung bilden: die Rechte der Frauen, die Rechte der Kinder und die globalen Menschenrechte. Zu verstehen, inwieweit diese Konzepte – allein oder in Kombination – verschiedene Strategien zur Stillförderung beeinflussen und inwieweit sie ein optimales Verhalten im Bereich der Säuglingsernährung weltweit befördern oder behindern, ist ein komplexer Themenbereich, der es verdient, näher beleuchtet zu werden.

Laut Subhash Pokhrel (siehe Kapitel 11) entstehen den Volkswirtschaften durch die fehlende Förderung des Stillens jährliche Kosten in Höhe von mehreren Milliarden Dollar. Somit ist es wichtig, entsprechende Instrumente und Angebote als integralen Bestandteil der wesentlichen Leistungspakete zu begreifen, die von den Gesundheitssystemen abgedeckt werden.

Rebecca Mannel (siehe Kapitel 12) betont die Notwendigkeit, dass Frauen Zugang zu diversen Hilfsmitteln und speziellen Diensten haben, um sie in die Lage zu versetzen, ihre Kinder mit Muttermilch zu ernähren. Insbesondere sollten Frauen, die Muttermilch abpumpen müssen, Zugang zu leistungsfähigen Milchpumpen haben. Außerdem sollte werdenden Müttern ermöglicht werden, in einem babyfreundlichen Krankenhaus zu entbinden und bei Stillproblemen eine kompetente Stillberatung zu erhalten.

In Kapitel 13 analysiert Rowena Merritt den Internationalen Kodex der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für die Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten und erläutert, warum dieser – selbst in den wenigen Fällen, in denen er durchgesetzt wurde – nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht hat. Dies liegt darin begründet, so Merritts Auffassung, dass die Hersteller von industrieller Säuglingsmilchnahrung extrem hohe Summen in die Vermarktung ihrer Produkte investieren, um Mütter gezielt anzusprechen, und zwar über Massenmedien, Printwerbung, Kaufanreize, kostenlose Proben, soziale Netzwerke und Gesundheitsdienstleister. Des Weiteren lassen sich ihrer Ansicht nach aus den Marketingstrategien der Hersteller von industrieller Säuglingsmilchnahrung entsprechende Lehren ziehen, um im Rahmen sinnvoller Sozialmarketing-Konzepte für das Stillen zu werben.

Zum Abschluss dieses Abschnitts gibt Maureen Minchin (siehe Kapitel 14) einen geschichtlichen Überblick über das Stillen und betont die Bedeutung des Stillens für das Überleben des Säuglings.

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